Gemeinsam mit fünf weiteren Anhängern des FC Amberg gründete Arnold Bauer Anfang des Jahres 2004 den Fanclub „Gelb-Schwarz 04“. Der 55-Jährige war in Folge dessen insgesamt zwölf Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Fangruppierung und wurde im April 2016 von Christopher Schuster abgelöst. Im Interview spricht der aktuelle Schriftführer Arnold Bauer offen über seine Erlebnisse.
Was hat deine Mitstreiter und dich bewegt 2004 den Fanclub zu gründen?
Arnold: „Mein Bruder und ich standen ja schon beim beim 1. FC Amberg mit Trommel und Tröte auf der Gegengerade, auf der wir nicht immer auf Gegenliebe stießen, aber man gewöhnte sich daran. Durch meine Montagetätigkeit bin ich leider zeitmäßig stark eingeschränkt, aber 2004 machten wir Nägel mit Köpfen. Mit Unterstützung von Herrn Werner Aichner gründeten wir 2004 den Fanclub. Darunter auch der neue Vorstand Christopher Schuster, der damals noch Junior-Mitglied war. Ziel war eigentlich, dass wir 10 Mitglieder bekommen, aber dann ging es schnell. Auf über 40 stieg es an, wo es aber derzeit stagniert.“
Wie hast du die Anfangszeit wahrgenommen?
Arnold: „So richtig los ging es eigentlich erst nach der Neugründung des FC Amberg 1997. Schon in der C-Klasse, wie sie damals noch hieß waren wir vor Ort. Habe das erste Spiel noch gut in Erinnerung: FC Amberg – SV Kemnath a. B. II. Ergebnis 8:4. Dann tingelten wir über die Dörfer bis man dann in der Landesliga ankam. 2004. Dann die Gründung vom Fanclub. Da standen wir noch wie bestellt und nicht abgeholt auf der Gegengerade. Durch Gespräche mit dem Verein gingen wir dann auf die Tribüne, auf der wir heute noch sind, wenn auch eingeschränkt. Es war eine sehr schöne Zeit, da wir mit dem Verein mitgewachsen sind. Man kennt sich halt.“
Mit welchen Schwierigkeiten wart ihr eventuell konfrontiert?
Arnold: „Schwierigkeiten gab es keine Großen. Nur Anfangs war man mittig der Tribüne, was für einige Zuschauer nicht akzeptabel war. Dann hat man sich mit dem Verein und dem Fred (Stadionsprecher) unterhalten, was man machen kann. Wir wurden dann neben der Sprecherkabine platziert, was dann 10 Jahre lang gut funktioniert hatte.“
Was charakterisiert den Fanclub deiner Ansicht nach?
Arnold: „Das steht auch auf unserer Homepage. Wir unterstützen Mannschaft und Verein. Und wir wissen uns zu benehmen, was aber komischerweise weniger gefragt ist.“
Was unterscheidet die Gruppe von anderen Fanclubs?
Arnold: „Erst mal die Gemeinsamkeiten: Unterstützung der Mannschaft und des Vereins. Unterschied: Wir machen das auch als Ordner, Kassierer und Ähnliches, was ja für einen Fanclub schon etwas Anderes ist. Wir waren auch schon komplett als Ordner unterwegs, um die Gästefans im Zaum zu halten. Auf uns braucht kein Ordner aufpassen, das machen wir selber.“
Was waren für dich unvergessliche Momente im Kreise des Fanclubs?
Arnold: „Da gibt es viele. Einer davon war die Relegation zur Bayernliga mit dem letzten Spiel in Nürnberg gegen Dergahspor. Natürlich auch die Relegation zur Regionalliga 2015, wobei ich da schon meine Bedenken geäußert hatte, ob das gut ist. Aber vor allem die Kameradschaft. Streitigkeiten habe ich noch nicht erlebt. Mit reden macht man es aus.“
Warum bist du nach 12 Jahren als Vorstandsvorsitzender nicht mehr zur Wahl angetreten?
Arnold: „Ich wollte schon vor 2 Jahren aufhören und ließ mich noch mal wählen, aber irgendwann ist mal Schluss. Dieses Jahr viel es mir wesentlich leichter nicht mehr anzutreten. War ja ein halbes Jahr auch Fanbeauftragter, was mir ein wenig die Augen öffnete. Das ist nicht meine Welt.“
Wie findest du dich in deiner neuen Rolle als Schriftführer zurecht?
Arnold: „Das habe ich ja auch schon vorher gemacht. Nur jetzt bin ich halt nicht mehr an der „Front“.“
Welche Entwicklung des Fanclubs erhoffst du dir in Zukunft?
Arnold: „Es wird einen Umbruch geben, was aber auch so gewollt ist. Nur was dabei rauskommt ist derzeit schwer zu sagen.“
(Text: L. Weigl)